Um unsere Idee von einem Kartoffelacker zu verwirklichen, hatten wir bereits im Dezember 21, im tiefsten Winter, die landwirtschaftlichen Gerätschaften auf den neuen Betrieb gezügelt. Wir Menschen, mein Partner und ich, folgten dann Ende Januar 22 und wie bereits erwähnt kamen die Rinder im März und die Pferde im Juni dazu.
Soweit so gut. Doch haben wir alles?
Ackerland, ca. 1 Are vom Biobauern – zwar etwas am Hang, doch dafür gerade neben dem Weg und hausnah – 🗹 check
Saatgut – 25 kg der ProSpezieRara Sorte "Blaue St. Galler" wurden bestellt – 🗹 check (ein 5kg Sack Amandine Saatkartoffeln wurde gespendet - danke!) ⟶ Im Keller vorkeimen lassen – 🗹 check
Pflug und Kreisegge für den Zug – 🗹 check
Genügend Zugtiere, um eine Naturwiese am Hang aufzureissen ☒ nope ⟶ Traktor übernimmt das Pflügen und Eggen.
Vielfachgerät, um das Saatbeet zu bereiten und wieder zu verschliessen – 🗹 check ⟶ Mit der Freibergerstute Cora konnten am 3. Mai 22 je Durchgang gerade zwei Furchen mit den Saatlöchern gezogen werden. Gesetzt wurde von Hand. Anschliessend wurde mit den Telleraufsätzen am Vielfachgerät, gezogen durch die Stute, die Furchen wieder verschlossen.
So, gesetzt! – 🗹 check
In den folgenden Wochen wurden die Kartoffelwälme mehrmals angehäuft (Unkrautbekämpfung). Zuerst einmal noch mit dem Pferd und dem Vielfachgerät (3 kleine Kartoffelpflüge integriert). Dann wagten wir uns auch mit der Kuh Elly in den Kartoffelacker (mit dem kleinen Kartoffelpflug). Abgesehen von ein paar Trittschäden und einer zu früh ausgemachten Staude, hat das top funktioniert! ;-)
Je grösser die Stauden wurden, desto interessanter wurde das Feld auch für den Kartoffelkäfer. Der fressfreudige Schädling brauchte nicht lange, um unser Feld zu entdecken. Glücklicherweise hielt sich der Einreisesturm in Grenzen, sodass ein wöchentliches Absammeln der Käfer, Larven und Zerdrücken der Eier genügte, um grössere Schäden zu vermeiden. Schwieriger für die Kartoffeln war und ist wohl die Hitze und das Ausbleiben des Regens, wodurch das Wachstums zwischenzeitlich förmlich stehenbleibt. Bewässert haben wir bis anhin lediglich zweimal mit quelleigenem Wasser.
Bei einer Testgrabung am 21. Juli musste ich 5 Stauden ausgraben, um ein (!) Küchensieb zu füllen. Zur Verteidigung der Kartoffeln muss ich sagen, dass sie wegen unserer hohen Lage auch relativ spät gesetzt wurden. Und sie haben auch noch etwas Zeit um weiter zu wachsen. :-)
Es bleibt spannend und wir freuen uns auf die Ernte!
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